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Was macht eigentlich ein Chiropraktor?

Die Chiropraktik gibt es mit diesem Namen, seit Daniel David Palmer sie 1895 in den USA begründet hat.

Die ältesten Darstellungen manueller Wirbelsäulenbehandlung lassen sich allerdings mehr als 3.000 Jahre in die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zurückverfolgen. Heute ist die Chiropraktik ein medizinischer Fachbereich, der sich mit Funktionsstörungen im menschlichen Körper beschäftigt. Hauptansatzpunkte sind für den Chiropraktoren die Wirbelsäule und sämtliche Gelenke mit ihren umgebenden Muskeln, Bändern und Faszien.

International ist die Chiropraktik nach Human- und Zahnmedizin der drittgrößte Heilberuf und in vielen Ländern (z.B. Schweiz und Dänemark) voll ins Gesundheitssystem integriert. In Deutschland gibt es derzeit keine gesetzliche Regelung, sodass die Chiropraktik daher nur Heilpraktikern und Ärtzen vorbehalten ist und die Studierten sich Chiropraktoren nennen.

Wie wird man Chiropraktor?

Die Ausbildung besteht aus einem Vollzeitstudium nach international definierten Standards. Dieses umfasst mindestens 5.000 Stunden und wird je nach Universität in vier bis sieben Jahren vermittelt. Neben der Anatomie, Physiologie und verschiedenen Behandlungen des Muskel-SkelettSystems umfasst das Studium auch Krankheitslehre, Psychologie, Neurologie und Orthopädie, außerdem lernt der Chiropraktor das Anfertigen und Interpretieren von Röntgenbildern und Magnet Resonanz-Tomografien (außerhalb Deutschlands dürfen Chiropraktoren ihr eigenes Röntgengerät besitzen). Momentan ist ein Studium nach diesen Standards in Deutschland nicht möglich – die knapp 200 Chiropraktoren in Deutschland haben ihren Abschluss alle im Ausland erworben.

Wie läuft eine Behandlung ab?

Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch erfolgt die körperliche Untersuchung des Patienten. Diese beinhaltet orthopädische, neurologische sowie chiropraktische Tests. Genauso wichtig wie die Diagnosefindung und das Korrelieren mit den vom Patienten angegebenen Symptomen ist der Ausschluss von Kontraindikationen, also medizinischen Faktoren, die eine Therapie verbieten würden – darum auch das breit angelegte chiropraktisch-medizinische Studium. Die eigentliche Behandlung geht dann meist relativ schnell. Mit gezielten Impulsen werden die Gelenke und umgebenden Weichteile justiert und dadurch die normale Beweglichkeit des Gelenks wiederhergestellt. Durch jahrelanges tägliches Üben im Studium ist die Anwendung der entsprechenden Techniken perfektioniert und erfolgt mit minimalem Kraftaufwand.

Die Techniken werden auch immer speziell an den Patienten angepasst und individuell ausgewählt. Sie sind typischerweise völlig schmerzfrei. Da eine chiropraktische Behandlung aber auch immer eine (gewünschte) Neuausrichtung des Körpers bewirkt und somit eine Neuorganisation des Nervensystems und der Muskeln erfordert, kann es nach der Behandlung zu Muskelkater und Müdigkeit kommen.

Knacken, ausleiern und wiederkehrende Behandlungen

Eine Justierung kann mit einem Knacken im Gelenk einhergehen. Dies ist völlig harmlos und kommt von zerplatzenden Gasbläschen in der Gelenkflüssigkeit. Das Knacken sagt nichts über den Erfolg oder Misserfolg der Justierung aus. Der Chiropraktor ist so erfahren, dass seine Justierung die eigentlich normale Beweglichkeit des Gelenks in der Regel nicht übersteigt. Sie bleibt in den normalen physiologischen Grenzen. Daher kann die Behandlung grundsätzlich nicht zu einem Ausleiern der Gelenke führen. Viele Patienten befürchten ständig wiederkehrende Behandlungen. Da der Chiropraktor aber immer auch nach der Ursache der Blockaden sucht, sind diese eher selten. Ausnahmen sind Patienten, die ihre täglichen Fehlbelastungen nicht ändern wollen oder können. Immer gleiche Drehbewegungen im Beruf, eine falsche Anordnung des Bildschirmarbeitsplatzes oder Sportverletzungen, die nicht richtig auskuriert werden, können etwa ein Wiederkehren von Problemen begünstigen.

Timo Schmidt

Über den Autor: Timo Schmidt hat 2009 am Welsh Institute of Chiropractic an der University of Glamorgan graduiert. Neben seinen Schwerpunkten in der Behandlung von Schwangeren und Kleinkindern, engagiert er sich zusammen mit seinem Praxispartner Josef Heinemeier in der Aus- und Weiterbildung von neuen KollegInnen

Kontakt: Timo Schmidt – MChiro (GB), Heilpraktiker Chiropraktoren Heinemeier & Schmidt Partnerschaft Heilpraktiker Humboldtstr. 4 | 38106 Braunschweig schmidt@chiropraktoren.info – www.chiropraktoren.info

Ausbildung & Qualifikation
ZUKUNFTSBERUF

CHIROPRAKTOR∕IN

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